BTZM 2024

26.Sept.2024 // 20:00
Bludenzer Tage für zeitgemäße Musik,
Bludenz, Kunstraum Remise

Nacho de Paz, conductor

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Spiros Laskaridis, trumpet
Mathilde Hoursiangou, piano
Francesco Palmieri, e-guitar
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

In den drei Lehrstunden von Professor Bad Trip kreierte Fausto Romitelli eine einzigartige Musik, die Wellen von Melodiebruchstücken über verführerisch fragilen Harmonien und exaltierten Verzierungen und rauschenden Glissandi auffaltet, um wieder und wieder in sich zusammenzustürzen. Beeinflusst von den verzerrten und „schmutzigen“ Klängen der psychedelischen Rockmusik wird das Material durchgerüttelt, entwickelt expressive Metastasen, wie ein von Viren verseuchter musikalischer Mutant, der zum schön-schaurigen Monster wird und fesselnd in seinen Bann zieht. Inspiriert von den Beschreibungen der bewusstseinsverändernden Wirkung des Meskalin in den Werken Henri Michaux dreht sich in Romitellis Werk alles um „Das Künstliche, das Verzerrte, das Gefilterte”. Der Komponist schmiedet Klangskulpturen, die sich wie surreale musikalische Visionen der Deformationen, Verzerrungen und Entstellungen in Francis Bacons Bildern materialisieren.

In den drei eigenwilligen Lektionen des Professors findet sich wohl auch einiges von Interesse für die Kompositionsklasse von Clara Iannotta. Ihre Studierenden an der Universität für Musik, und darstellende Kunst Wien haben für die Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik eine kollektive Komposition erschaffen, die den Abend um eine aktuelle Perspektive erweitert. Das Ziel war dabei, herauszufinden wie sich eine Idee verbreiten und verändern kann, indem sie unterschiedliche Köpfe und Körper durchläuft und letztendlich zu einer zusammenhängenden Klangleistung wird. Stille Post repräsentiert ein Jahr harter Arbeit voller Experimente und gegenseitiger Inspiration.

PROGRAMM

Gaia Aloisi, Claudia Cañamero Ballestar, Isaac Blumfield, Yuheng Chen, Giuseppe Franza, Yoko Konishi, Manuel Hidalgo Navas, Miguel Segura Sogorb, Sophie Wallner
Stille Post für Ensemble (2023–24) UA
eine Kollektivkomposition von Studierenden der Klasse Clara Iannotta an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Fausto Romitelli
Professor Bad Trip: Lesson I – III für Ensemble und Elektronik, 1998-2000

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Take Five for Nine

Sep. 7 2024 // 20:00
Klangspuren Schwaz, Innsbruck, Treibhaus

Lars Mlekusch, conductor
Alexandra Dienz, double bass
Maria Chlebus, percussion

SCHTUM
Manu Mayr
, E-Bass
Robert Pockfuß, E-Guitar

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Stefan Obmann, trombone
Mathilde Hoursiangou, piano
Maria Chlebus, percussion
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Victor Lowrie Tafoya, viola
Roland Schueler, cello
Francesco Palmieri, e-guitar
Alexandra Dienz, double bass

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

PROGRAMM

Bernhard Gander
Take Five for Nine für Kontrabass, Schlagwerk und Ensemble, 2024 D:20‘
ein Kompositionsauftrag von PHACE und Klangspuren Schwaz, mit Unterstützung des SKE-Fonds und der Kulturabteilung der Stadt Wien

Clara Iannotta
They left us grief-trees wailing at the wall für Ensemble, 2020  D:18′

SCHTUM – Manu Mayr & Robert Pockfuß
Loom für E-Gitarre, E-Bass und Ensemble, 2024 D: 25′
ein Kompositionsauftrag von PHACE und Klangspuren Schwaz

Die italienische Komponistin und Kuratorin Clara Iannotta spricht lieber von einer „Choreographie des Klangs“ als von einer Orchestrierung – für sie nämlich ist der Moment der Klangentstehung, die Gesten der Musiker:innen, ihre Aufstellung auf der Bühne, das Zusammenwirken von Licht und Bewegung ebenso wichtig wie der Klang, den man hört: Musik ist für sie vor allem eine körperliche Erfahrung. Ihr Werk They left us grief-trees wailing at the wall für Klarinette, Tenor-Saxophon, Percussion, Klavier, elektrische Gitarre, Violine, Bratsche, Cello und Kontrabass schrieb sie als Auftragskomposition des Ars Nova Ensemble, des Riot Ensemble und Wien Modern. Manu Mayr und Robert Pockfuss verschmelzen als Duo schtum rhythmische, melodische, Sound- und strukturelle Elemente der elektronischen Tanzmusik mit experimentellen Methoden zeitgenössischer Musikproduktion – ihre Werke bewegen sich in einer „elektro-akustischen Welt aus Feedback-Schleifen, Sub-Bass-Interferenzen und Noise-Gezwitscher“ (reaktor). Unter anderem spielten sie Konzerte im Berghain, im Reaktor in Wien, bei Sonic Protest in Paris, dem Novas Frequencias in Rio de Janeiro oder de Gamma Festival in St. Petersburg. Ähnlich fluid bewegt sich auch Bernhard Gander in seinen Werken zwischen den Genres der populären und klassischen Musik – er verbindet zeitgenössische Neue Musik unter anderem mit Rap, elektronischer Tanzmusik, Comic-Ästhetik oder Heavy Metal, wobei das Zentrum jeder klanglichen Episode stets der Rhythmus ist. In der Vergangenheit brachte ihm seine Herangehensweise den Ruf als „Ausnahmeerscheinung“ im klassischen Musikbetrieb ein.

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voices & ensemble

PHACE | AKUSMATA

PHACE Series 2024/25 – N°4
4.May.2025 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Mozart Saal

 

Cordula Bürgi, conductor
Cantando Admont

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
and many more …

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Beat Furrer
Akusmata für 8 Stimmen und 8 Instrumente (30’) (2019/20)

Sarah Nemtsov
WAVES für Vokalensemble und Instrumente (30‘) (2024/25)
ein Auftragswerk von PHACE, in Kooperation mit dem Osterfestival Tirol

 

Beat Furrers Akusmata ist inspiriert von jenen enigmatischen Hörsprüchen und Lebensweisheiten, die Pythagoras zugeschrieben werden und wie ein inhomogenes Regelwerk einer fantastischen Gesellschaft erscheinen: manche sind klar verständlich, andere erinnern an die Rätsel von da Vinci und manchen haftet seltsam Groteskes an. Mit einem neu erweiterten Teil der Werkreihe tritt Furrer mit der pythagoreischen Mystik in Verbindung und betreibt dabei nicht nur symbolisch eine Dekonstruktion der Verhältnisse, sondern zerlegt auch das harmonische Spektrum. Die Dichte von Gesang und Instrumenten gemeinsam mit der ständigen Transformation und Wandlungsfähigkeit des vokalen Klangs erschaffen eine neue Realität, einen neuen Raum, in dem Musik widerhallen und für sich selbst existieren kann. Eine rätselhafte Welt, die nur im Ohr existiert.
Weit ausragende, fein verästelte Klangstrukturen, gespickt mit unzähligen Zeichen, Metaphern, Phrasen, Symbolen und Einflüssen aus allen nur erdenklichen Richtungen und Musiken lassen sich in den Werken von Sarah Nemtsov finden und doch sind auch tiefe Wurzeln in der europäischen Musiktradition nicht zu überhören. Ihr neues Werk WAVES gibt sich ähnlich enigmatisch wie Furrers Akusmata und taucht ein in die fließenden Wechselströme zwischen individuellem und kollektivem Bewusstsein in Virginia Woolfs Roman „The Waves“ von 1931. Sechs Stimmen, miteinander, nebeneinander und gegeneinander. Beweglich im Raum – mal vereinzelt, mal als Gruppe – eingebettet in einen erweiterten instrumental-elektronischen Klangraum, auf der Suche nach der Art und Weise, wie mehrere Ichs und mehrere Perspektiven eine pluralistische Wahrheit zusammenweben können.

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ensemble – electronics

PHACE | ACCESSING PLEASURE

PHACE Series 2024/25 – N°1
25.Nov.2024 // 21:00
Wien Modern, Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

 

Lars Mlekusch
Alexandra Dienz, double bass
Maria Chlebus, percussion

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
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SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Bernhard Gander
Take Five for Nine für Kontrabass, Schlagwerk und Ensemble, 2024 (20‘)
Kompositionsauftrag von PHACE und Klangspuren Schwaz, mit Unterstützung der SKE der Austro Mechana und von Stadt Wien Kultur

Alessandro Baticci
Luminal Mirage für Ensemble und Elektronik, 2024 (13‘)
Kompositionsauftrag von PHACE und Radio Österreich 1 in Kooperation mit ORF musikprotokoll, mit Unterstützung der SKE der Austro Mechana und von Stadt Wien Kultur

Annesley Black
Scrap für Ensemble und Live-Elektronik, 2019 (16’)

Georgia Koumará 
I wonder if I should start accessing pleasure a whole lot für Ensemble und Elektronik, 2022 (21‘) (ÖEA)

Kurz, fragmentiert und prägnant springen die Klänge ins Bewusstsein. Es ist ein unrunder Tanz der klanglichen Partikel, der in Scrap von Annesley Black zur Musik wird. Kleinstmöglich unterscheidbare Fragmente rittern um die Vorherrschaft über Gehör und Gedächtnis, jedes im Bestreben das Vorherige zu verdrängen. Jedoch, sie können nicht anders als untereinander zu kommunizieren und sich gegenseitig in beständiger Wechselwirkung zu transformieren.
Diese Art von spektral-temporaler Sparsamkeit sucht man im neuen Werk von Bernhard Gander vielleicht vergeblich. Bei ihm gehen die Klänge oft ohne große Distanz auf Tuchfühlung und finden sich zu dichten, körperlich wahrnehmbaren Strukturen zusammen.
In Alessandro Baticcis Luminal Mirage verschmelzen natürliche und virtuelle Klänge. Die Instrumente imitieren den Klang der Elektronik, doppeln Rhythmik und Klangfarbe bis in der hyperschnellen, maschinellen Atmosphäre, in der sich endlos auf- und absteigende Linien wie durch ein Stiegenhaus von M.C. Escher winden, nicht mehr unterscheidbar ist, was gespielt und was generiert ist.
Mit I wonder if I should start accessing pleasure a whole lot stellt Giorgia Koumará die Frage nach Identität und Zugehörigkeit im Zerrspiegel der gesellschaftlichen Normen und Wertevorstellungen. Die flächige, schwelende Elektronik, immer wieder durchbrochen von wilden rhythmischen Ausuferungen und einschneidenden Klangereignissen, dient als verstärkende Grundlage für einen Reihe von verfremdeten Textpassagen von Audrey Lorde, Gillian Flynn und anderen, die Rollenbilder von Frauen in der Gesellschaft thematisieren.

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chamber music – electronics

PHACE | LIGHTNESS

PHACE Series 2024/25 – N°3
11.Mar.2025 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

 

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
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SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Juliana Hodkinson
Lightness Klang und Lichttheater für drei Musiker*innen, 2015 (14‘)

Huihui Cheng
Sonic leak für Saxophon, E-Gitarre, Klavier und Percussion, 2020 (17’) (ÖEA)

Oliver Weber
INSCHRIFT II Neufassung für Posaune, Cello, Keyboard und Elektronik, 2024 (20‘) (UA)

Franck Bedrossian
We met as Sparks für Bassflöte, Kontrabassklarinette, Viola und Cello, 2015 (12’)

Alexander Schubert
Superimpose I + II für Klavier, Kontrabass, Saxophon, Percussion und Elektronik, 2009 (13’) (ÖEA)

Fzsch… Ein Flackern erhellt Gesichter und Hände, nur kurz, das Licht verlöscht augenblicklich. Das Nachbild auf der Netzhaut, das mentale Echo des Knisterns hat keine Zeit sich zu verfestigen, wird vom Rhythmus der Bewegungen mitgenommen, wird vom nächsten Streichholz in ein neues Licht getaucht. Juliana Hodkinsons Lightness ist Theater für Ohr und Auge, eine Feuerwerksmusik der leisen Art und ein tiefgehend hypnotisches wie archaisches Erlebnis.
Superimpose I + II von Alexander Schubert ist dagegen nicht geneigt Trancezustände aufkommen zu lassen. Hastig und hyperaktiv zappen die beiden Stücke durch Stile und Stereotypen, ein Abbild einer beschleunigten Gesellschaft und ihrer Medien. Es ist eine Gegenüberstellung und Überlagerung von akustischen Instrumenten und artifiziellen, synthetischen Nachbildungen selbiger, copy and paste Jazz zwischen improvisierter und notierter Musik.
Sonic leak von Huihui Cheng setzt dem enthusiastischen Geschehen einen Dämpfer auf. Sich entwickelnde Töne, Phrasen und Rhythmen werden abgestoppt, zurückgehalten, verhüllt, müssen oft abrupt verstummen. Die Spieltechnik des Dämpfens ist der zentrale Antriebsmotor und Bremse der Komposition. In den zerrütteten Abläufen entsteht eine spannende Eigendynamik und Dramatik.
Die Transformation von einigen Versen des eisernen Zeitalters aus Ovids Metamorphosen in strukturelle Mikroereignisse dient als Ausgangspunkt für Oliver Webers Inschrift II. Die molekularen Klangstrukturen finden sich zu Aggregaten zusammen, brechen wieder auseinander und wechseln ständig ihre Zustandsform. Sie bilden einen eigenständigen Klangkörper, der alle Ebenen durchdringt und sich in die Eingeweide des Stücks einschreibt.
We met as Sparks von Franck Bedrossian schließt den feurigen Kreis und lebt von einem ungleichen Kräfteverhältnis und der Gegenüberstellung von starken Kontrasten. Im ständigen Austausch zwischen Bass- und Diskantregister entstehen ungeahnte Spannungen und Divergenzen, Echos die wie glitzernde Funken durch die Dunkelheit stieben.

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voice – ensemble – electronics

PHACE | IRRÉALITÉS / UNREALITIES

PHACE Series 2024/25 – N°2
11.Feb.2025 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

 

Peyee Chen, voice

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
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SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Januibe Tejera
IRRÉALITÉS / UNREALITIES für Stimme, fünf Musiker*innen und Elektronik, 2024 (UA)
ein Auftragswerk von PHACE

Die Konfrontationen zwischen dem Realen und dem Imaginären ist seit Jahrtausenden ein Teil des menschlichen Zusammenlebens. Gesellschaften schufen Mythologien, Geschichten, Märchen und Gemeinschaftsträume, regten die Vorstellungskraft an und erzeugten einen eigenständigen „kulturellen Korpus“, im Bestreben, das Reale zu erforschen und durch die Vorstellung zu transformieren. Basierend auf dem Konzept von Morphismus und Dysmorphismus untersucht IRRÉALITÉS / UNREALITIES von Januibe Tejera, wie Musik die Vielfalt dieses kulturellen Korpus verbinden kann, nicht auf Grund von kulturellen Ähnlichkeiten, sondern organisiert durch eine akustische Realität. Tejera, dessen Schaffen irgendwo an den Grenzen zwischen diversen Musikstilen und szenischen Künsten angesiedelt ist, überträgt die Mechanismen der gemeinschaftlichen Vorstellung in eine musikalische Wirklichkeit. Mit autogenerativen Klangmodellen wird das Werk in Echtzeit für Stimme, Ensemble und Elektronik imaginiert und so ein neues Vokabular von Unwirklichkeiten und irrealen Klangmodellen geschaffen. Mit einer unverwechselbaren Klangidentität für jeden Musiker und jede Musikerin und elektronischer Improvisation schafft das Projekt eine klangliche Realität, in der die Grenzen von Stimme, Instrumenten und Elektronik nicht mehr wahrnehmbar sind, sondern zu einem großen und grenzenlosen, unwirklichen und dysmorphen Klangraum vermischt werden.

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ensemble – electronics

PHACE | FOR MORE EARS!

our series at
Wiener Konzerthaus
2024/25

 

CONDUCTORS
Cordula Bürgi
Lars Mlekusch

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Alexandra Dienz, double bass
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SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Zuhören oder zugehören. Der Zyklus lenkt den Blick in die Zwischenräume – dorthin wo sich die Gegensätze überschneiden, wo Ähnlichkeiten und Differenzen zu etwas Neuem verschmelzen; wo die Identität zum Spielball der Musik wird. Echos reflektieren an den Wänden des Kontexts, ziehen an Klang und Material. Keine Kraft ohne Gegenkraft und keine Form ohne Transformation. Wie bei Annesley Black, wo kleinste Klangpartikel um einen Platz im Gedächtnis rittern. Wie bei Giorgia Koumará, wo die Musik unsere Normative hinterfragt. Idiome des Spontanen, in feste Tonformen gebrannt, streben nach Raum: gedämpft und unterdrückt bei Huihui Cheng, aufgewühlt und überspannt bei Alexander Schubert. Es ist ein galvanisches Bad für Sinne und Sensorien. Etwas löst sich, etwas bleibt hängen und etwas bleibt zurück. Die Stimme tritt hervor: Ureigenes Instrument, untrennbar mit der Identität verbunden. In Januibe Tejeras klanglichen Unwirklichkeiten verliert sie fast jeglichen menschlichen Charakter. Bei Beat Furrer und Sarah Nemtsov führt sie ins Innerste und Äußerste.

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Spaces of Freedom

Oct. 5 2024 // 21:00
ORF Musikprotokoll,
Helmut List Halle, Graz

Lars Mlekusch, conductor

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Thomas Märzendorfer, trombone
Mathilde Hoursiangou, piano
Maria Chlebus, percussion
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Manu Mayr, e-bass
Maria Mogas Gensana, accordion

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

In Kooperation mit der
Österreichischen Gesellschaft für
Zeitgenössische Musik (ÖGZM)

Wie wirken sich KI, Robotik und Virtual Reality auf die Freiheiten aktuellen Komponierens aus? Welche musikalischen Fragen ergeben sich mit Blick auf künftige digitale Revolutionen? Das Ensemble PHACE aus Wien bündelt diese Themen in drei Uraufführungen. In Alessandro Baticcis Luminal Mirage verschmelzen natürliche und virtuelle Klänge. Die Instrumente imitieren den Klang der Elektronik, doppeln Rhythmen und Klangfarben. Endlos auf- und absteigende Linien winden sich wie durch ein Stiegenhaus von M. C. Escher. Grzegorz Pieniek lässt sich durch futuristische Filme sowie aktuelle digitale Entwicklungen inspirieren. Nava Hemyari setzt Luftballons als tragbare Instrumente ein. Annesley Black, seit 2023 Kompositionsprofessorin an der Kunstuniversität Graz, stellt sich beim ORF musikprotokoll mit ihrem Werk scrap vor. Sie arbeitet mit der live-elektronischen Bearbeitung von Instrumentalklängen sowie der Spannkraft von Erinnerungsfetzen.

PROGRAMM

Grzegorz Pieniek
Neues Werk für verstärktes Ensemble und Elektronik, 2024 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE, mit Unterstützung des BMKOES und der SKE der Austro Mechana

Nava Hemyari
Neues Werk für Ensemble, 2024 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE, mit Unterstützung der SKE der Austro Mechana 

Annesley Black
Scrap für Ensemble und Live-Elektronik, 2019

Alessandro Baticci
Luminal Mirage für Ensemble und Elektronik, 2024 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE und Radio Österreich 1 in Kooperation mit ORF musikprotokol, mit Unterstützung des SKE-Fonds und der Stadt Wien 

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Festival Internacional de Musica de Canarias

Oct. 14, 2023
Espacio la Granja
Santa Cruz de Tenerife

Oct. 15, 2023
Teatro Guiniguada
Las Palmas de Gran Canaria

conductor
Nacho de Paz

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Spiros Laskaridis, trumpet
Mathilde Hoursiangou, piano/keyb
Berndt Thurner, percussion
Samuel Toro Pérez, electric guitar
Jacobo Hernandez Enriquez, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Mirela Ivicevic
Case Black for 7 instruments & electronics, 2016  8’

José Luis Perdigón
ill-use III
für Bassflöte, Bassklarinette, Piano, Percussion, Violine, Cello und E-gitarre, 2023 (UA)

Fausto Romitelli
Professor Bad Trip: Lesson I – III für Ensemble und Elektronik, 1998-2000

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Focus on Sarah Nemtsov

31. Mai. 2024 // 20.00
Graz, Kunstuniversität Graz,
MUMUTH Probebraum

PHACE
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Mathilde Hoursiangou, piano/keyboard
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, electric bass
Igor Gross, percussion

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

eine Produktion von open music in Kooperation mit der KUG. Zentrum für Genderforschung und Diversität (ZfGD)und PHACE 

Die Musik von Sarah Nemtsov passt nicht in eine oder auch in alle Schubladen. Weit ausragende, fein verästelte Klangstrukturen, gespickt mit unzähligen Zeichen, Metaphern, Phrasen, Symbolen und Einflüssen aus allen nur erdenklichen Richtungen und Musiken lassen sich darin finden und doch sind auch tiefe Wurzeln in der Tonalität der europäischen Musiktradition nicht zu überhören. Ohne Scheu vor Brüchen und tiefgehenden Eingriffen in die Klanglichkeit bedient sich Nemtsov gerne bei elektronischen Mitteln der Verfremdung und Künstlichkeit, schafft es dabei aber auch, der Musik eine kaum nachahmbare, organische Lebendigkeit einzuhauchen. Etwa wenn bei Bugs die Finger auf der Trommel gleichsam im Duett mit einem Roboterkäfer tanzen.

Und vor noch etwas zeigt die Komponistin keine Scheu: den großen, den schwierigen und den unangenehmen Themen. Sei es der Umgang mit Ableben, Verlust und Erinnerung in Seven Colours oder der Blick auf die Gegensätze der Lebensrealität von Arm und Reich, zwischen erster und dritter Welt in Mountain & Maiden, wo das Piano, fast wie ein Stummfilmpianist des 21. Jahrhunderts, über wunderschöne Bilder von riesigen Müllbergen im Film von Shmuel Hoffman und Anton von Heiseler spielt. Nemtsov blendet in ihrer Musik nichts aus, beschönigt nicht, sie verwendet Töne und Klänge vielmehr dazu, den Blick auf den Kern zu fokussieren. Grund genug für einen genaueren Blick auf das herausragende Schaffen einer der spannendsten Komponistinnen unserer Zeit und einen Focus on Sarah Nemtsov.

 

PROGRAMM 

Sechs Zeichen für Cello und (präpariertes) Klavier, 2010. 8′

Seven Colours für verstärktes Cello, E-Bass, präpariertes Klavier und Sampler, Drum Set und Elektronik, 2018 D: 15‘

Bugs – Studie für Snare, Miniroboter, Hände und Verstärkung, sowie Live-Video ad libitum, 2021. 5′

Kadosh  für (verstärkte) Violine solo (mit Effektpedalen), 2021 14′

Mountain & Maiden
ein Film von Shmuel Hoffman & Anton von Heiseler
mit einer Komposition von Sarah Nemtsov für Keyboard solo (mit verstärktem Klavier und Stimme), 2019 d: 24′

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