Canti di Prigionia
Wiener Festwochen 2023
24./25./26. Mai 2023
20:30
Jugendstiltheater am Steinhof
Wiener Festwochen 2023
24./25./26. Mai 2023
20:30
Jugendstiltheater am Steinhof
Ein Auftragswerk und eine Produktion von Wiener Festwochen Partner Provincija (Svetvinčenat) Residency Centar mladih Ribnjak (Zagreb), Zagrebačko kazalište mladih (Zagreb) Mit Unterstützung von Ministarstvo kulture i medija (Kroatien)
Konzept Matija Ferlin, Goran Ferčec
Regie, Choreografie, Kostüme Matija Ferlin
Dramaturgie, Text Goran Ferčec
Mit Musik von Luigi Dallapiccola
Cantando Admont
Sopran Elina Viluma-Helling, Friederike Kühl,
Mara Maria Möritz, Anna Piroli
Mezzosopran Cosima Büsing, Elisabeth Irvine
Alt Cornelia Sonnleithner, Justina Vaitkute
Tenor Bernd Lambauer, Martin Mairinger,
Hugo Paulsson-Stove, Angelo Testori
Bass Matias Bocchio, Christoph Brunner,
Karl Söderström, Ulfried Staber
PHACE
Klavier Mathilde Hoursiangou, Jan Satler
Harfe Tina Zerdin, Marie Zimmer
Schlagwerk Maria Chlebus, Harry Demmer,
Igor Gross, Christian Pollheimer,
Hannes Schöggl, Berndt Thurner
Bühne Mauricio Ferlin
Regieassistenz Koraljka Begović
Kostümassistenz Desanka Janković
Mit Dušan Gojić, Rok Juričić, Lana Meniga,
Tanja Smoje, Dijana Vidušin
Produktionsleitung Silvija Stipanov
Der Komponist Luigi Dallapiccola wurde 1904 in Istrien geboren. Während des Ersten Weltkriegs war er gemeinsam mit seiner Familie in Graz interniert, später studierte er Klavier in Florenz und etablierte die Zwölftontechnik der Wiener Schule in Italien. Zwischen 1938 und 1941 schuf er unter dem Eindruck der Gewaltherrschaft Mussolinis seine drei Gesänge aus der Gefangenschaft. Basierend auf einem Gebet aus Stefan Zweigs Maria Stuart, einem Auszug aus Der Trost der Philosophie von Boethius und dem Psalm In Te Domine Speravi von Girolamo Savonarola gestaltete Dallapiccola einen zeitenübergreifenden atonalen Schrei gegen den Faschismus. Auf Einladung der Wiener Festwochen übersetzen der kroatische Choreograf Matija Ferlin und der Dramaturg und Autor Goran Ferčec 2023 gemeinsam mit dem Vokalensemble Cantando Admont, den zehn Musiker:innen von PHACE und fünf Schauspieler:innen die drei Lieder in drei szenische Bilder. Und schreiben eine autofiktionale Erzählung ins Geschehen ein. Ein Abend, der dem menschlichen Bedürfnis nach Freiheit gewidmet ist.
Luigi Dallapiccola
Canti di Prigionia für Chor, 2 Klaviere, 2 Harfen, 6 Schlagzeuger (1938-1941)
Preghiera di Maria Stuarda
O Domine Deus! speravi in Te.
O care mi Jesu! nunc libera me
In dura catena, in misera poena, desidero Te.
Languendo, gemendo et genu flectendo,
Adoro, imploro, ut liberes me.
Invocazione di Boezio
Felix qui potuit boni
fontem visere lucidum,
felix qui potuit gravis
terrae solvere vincula.
Congedo di Girolamo Savonarola
Premat mundus, insurgat hostes, nihil timeo
Quoniam in Te Domine speravi,
Quoniam Tu es spes mea,
Quoniam Tu altissimime posuisti refugium tuum.
02.Nov.2022 // 19:30 (wp)
4./5./6. Nov. 2022
Wien Modern / Schauspielhaus
Production i5haus with the kind support of Stadt Wien Kultur, BMKÖS, Sistema Nacional de Creadores de Arte (FONCA) Mexico, SKE der Austro Mechana | Co-production Wien Modern, PHACE, Musica Strasbourg, La Muse en Circuit, ORF Ö1 Kunstradio | Cooperation Schauspielhaus Wien
Angélica Castelló Idea, concept, composition, musical direction
Miguel Ángel Gaspar Concept, direction, movement
Ximena Escalante Dramaturgy
Ximena Escalante, Angélica Castelló, Miguel Ángel Gaspar Libretto
Bartholomaeus Wächter Stage design
Anna Hostek Costumes
Arnold “noid” Haberl Sound engineering
Oliver Mathias Kratochwill, Christoph Pichler in collaboration with Jan Machacek, Miguel Ángel Gaspar Lighting
Kira David, Valerie Holfeld Production management
Ariel Uziga Assistant director and choreographer
Theresa Dlouhy, Isabelle Duthoit Little Red Riding Hood (voice)
Romain Bischoff Wolf (voice)
Raphaela Danksagmüller, Thomas List, Maja Osojnik Grandmother (recorders, voice)
Jérôme Noetinger Other Wolf 1 (Revox, tapes, electronics)
Jan Machacek Other Wolf 2 (live video)
PHACE
Victor Lowrie viola
Roland Schueler violoncello
Maximilian Ölz double bass, electric bass
Reinhold Brunner bass clarinet
Alvaro Collao León saxophone
Stefan Obmann trombone
Berndt Thurner drums
Radio voices:
Wolfram Berger Salvador Novo
Hagnot Elischka Old Wolf
Christian Reiner Young Wolf
Martina Spitzer Grandmother
Sabine Marte Little Red Riding Hood
Natascha Gangl Tame Little Riding Hood
Miki Malör Forest
Elisabeth Findeis Neutral Voice
Red Rooms oder sieben Episoden über ein prekäres Verhältnis: Rotkäppchen und der Wolf inspiriert von Louise Bourgeois’ Installation Red Room (Child) und Red Room (Parents).
Ein Musiktheater über Wahrheit und Lüge, über Lust und Missbrauch, über Liebe und Macht für Stimmen, Kammerensemble, Blockflötentrio, Revox–Tonbandmaschine, Radios, Kassettenspieler und Elektronik in sieben Akten (2021–2022 UA).
Color is stronger than language. It’s a subliminal communication.
Red is an affirmation at any cost — regardless of the dangers in fighting — of contradictions, of
aggressions. It symbolizes the intensity of the emotions involved.
(Louise Bourgeois)
Auf der Bühne befinden sich drei Käfige und eine in ihren eigenen Mustern gefangene Familie — Mutter, Sohn und Enkelin. Sie hören Radio, reden, singen, trinken, essen, schlafen, küssen, ficken, kotzen, scheißen … Das Radio sendet Interviews, Nachrichten und Werbespots von Radio Roja, erkennbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch. Auf der Bühne hingegen wird mit Stimmen und anderen Klangerzeugern eine wilde Mischung aus Kunstsprache, Lautmalerei, Geräuschen, Literatur– und Tagebuchzitaten produziert. Die Musik spricht gleichsam die Sprache von Angélica Castelló: Traumhafte Langsamkeit und Anti–Virtuosität, Minimalismus und schräge Reibungen, die unerschrockene Zweckentfremdung von alter Musik (Gibbons, Ockeghem, Monteverdi), Popmusik und anderen objets trouvés. Ruhige Passagen treffen auf Wände aus Noise, Rock, Drones, Sinuswellen und tiefen Frequenzen. Und während sich immer wieder das Radio einschaltet, bildet die Revox–Tonbandmaschine gewissermaßen den Darm, durch den alles hindurchgeht, die Eingeweide, in denen alle ankommenden Rohmaterialien gefressen und verwandelt werden. (Apropos Fressen: Irgendwo im Wald, tief im Unterbewusstsein der Red Rooms, leben die Großmutter, Rotkäppchen und der Wolf, und zwar gleich in verschiedensten Inkarnationen.) Die 15 Musiker:innen und Solist:innen auf der Bühne, das dichte Geflecht aus Elektronik und Field Recordings beschwören äußere Landschaften ebenso herauf wie intime Atmosphären der Räume, machen emotionale Zustände der Anwesenden ebenso hörbar wie die heillose Durchdringung und Vermischung der Rollenbilder. Die inneren und äußeren Räume – wobei „innen“ nicht nur für die Psyche steht und „außen“ nicht nur für Gesellschaft oder Kultur –, eröffnen existenzielle Erfahrungen in unterschiedlichen Abstraktionsgraden. In sieben Episoden kommen Verhaltensmuster familiärer, moralischer oder erotischer Natur an die Oberfläche. Die Bühne ist zugleich Tatort und Tempel, Ort der Erinnerungen und der Ereignisse. Das Publikum wird zum lauschenden Voyeur einer klaustrophobisch–immersiven Welt voller Unschuld, Gefahr, Leben, Tod, Sex und Eros.
based on „La visite de Petite Mort“ by Kitty Crowther, 2005, German translation by Maja von Vogel. Carlsen Verlag, Hamburg 2011
2.-6.11.2021
Vienna, Dschungel, Museumsplatz 1
Klaus Lang – music
Michael Scheidl – text & direction
Nora Scheidl – stage & costumes
with
Rino Indiono & Jasmin Steffl &
Sylvie Lacroix, Flöte
Doris Nicoletti, Flöte
Stefan Obmann, Posaune
Thomas Märzendorfer, Posaune
Georgios Lolas, Akkordeon
Berndt Thurner, Schlagwerk
Thomas Wally, Violine
Daniele Brekyte, Violine
Rafal Zalech, Viola
Roland Schueler, Cello
Maximilian Ölz, Kontrabass
Eine Produktion von netzzeit im Dschungel Wien.
Kompositionsauftrag von netzzeit, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
PROGRAMM
Der Besuch vom kleinen Tod
Musiktheater
von Klaus Lang (Komposition) & Michael Scheidl (Regie, Libretto)
In ruhigen, poetischen Bildern behandelt die Märchenoper Themen, wie Einsamkeit, Schicksal, Abschied, Verlust, Trennung, aber auch Freundschaft, Mut zur Artikulation von Gefühlen und Wünschen, Ängste gemeinsam zu bewältigen und die Freude am Dasein auszuleben.
mehr Infos und Tickets auf der Website von NETZZEIT:
https://www.netzzeit.at/soon/der-besuch-vom-kleinen-tod/
06. / 07. / 08. / 09. Oktober 2020 // 20:30
F23 Kulturzentrum
Breitenfurter Str. 176, 1230 Wien
Gerhard Winkler, music
Martin Horvarth, text
Kristine Tornquist, director
François-Pierre Descamps, conductor
with:
Romana Amerling. Bernd Fröhlich. Johanna Krokovay
Johannes Schwendinger. John Sweeney. Harald Wink
Alessandro Baticci, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Alvaro Collao Leon, saxophone
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Marwan Abado, oud
Georgios Lolas, accordion
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristasova, violin
Sophia Goidinger-Koch, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Jury Everhartz
Sirene Operntheater
PROGRAMM
Der Fremde
Text. Martin Horváth | Musik. Gerhard E. Winkler
Ein Fremder bittet um Unterschlupf. Der Vater der Familie nimmt den Fremden auf, er beruft sich auf das Gesetz der Nächstenliebe. Der Sohn ist empört, denn das Beherbergen eines Fremden ist gegen das Gesetz. Die Mutter ist von der fremden Kultur irritiert und mag vor allem nicht, dass sich der Fremde und die Tochter näherkommen. Die blinde Tochter allein sieht den Fremden mit den Augen des Herzens – vorurteilslos und mitfühlend.
im Rahmen von
Die Verbesserung der Welt – ein Kammeropernfestival in sieben Runden
1.9.-13.11.2020 / von Sirene Operntheater
AUSTRIAN PREMIERE
Oct. 24. 2019
further performances: Oct. 26./31. & Nov. 01./02. 2019
OFF Theater Wien
Kirchengasse 41
1070 Wien
a production by netzzeit, in Coproduction with the Haydn Foundation
Arturo Fuentes, composition
Petra Weimer, direction
Ernst Kurt Weigel, Ilse Helbich, Lukas Meschik & Ensemble, text
Nora Scheidl, scenography
Florian Bach, sound design
Alexander Riff, assistent to director
Caroline Wiltschek, assistent to scenographer
Barbara Vanura, press
Kristina Bangert, May Garzon, Valentin Ivanov, Peter Raffalt, Jutta Schwarz, Tamara Stern
Sylvie Lacroix, flute
Spiros Laskaridis, trumpet
Sterben ist peinlich. Sogar in Wien, wo dem folkloristischen Klischee zufolge ein besonders vertrauter Umgang mit den letzten Dingen gepflegt wird, passt Sterben nicht ins Konzept neoliberaler Leistungsträger. Die mexikanische Todes-Inkarnation La Catrina mischt sehr handfest eine Wiener Hochzeitsgesellschaft auf, die zunächst noch nicht ahnt, dass sie am angeblich schönsten Tag des Lebens ihren letzten Weg antreten wird. Santa Catrina führt und verführt die Feiernden zu Exzessen, die alle möglichen Transzendenzen beinhalten.
Nicht einmal das Publikum kann sich dem entziehen, denn während der Aufführung verlieren sich die Grenzen zwischen Bühne und Auditorium, bis sich Darsteller und Zuschauer in schönstem Durcheinander auf einem Friedhof wiederfinden, wo alle gemeinsam mitsamt den Toten essen, singen und tanzen – eine direkte inszenatorische Umsetzung der mexikanischen Feiern zu Allerheiligen. Lifemusik und Soundclouds sorgen für die Ambiance einer Narration aus Monologen, Dialogen, surrealen Bildern und Tweets.
Tickets: zu € 20.- (StudentInnen, SchülerInnen, Zivildiener: € 13.- / Ö1-Club-Mitglieder und Standard-AbonnentInnen € 17.-)
21.Apr.2023 // 19:30
Pfarrkirche Bad Zell
11.Nov.2022 //20:00
Tischlerei Melk Kulturwerkstatt
25.Jun.2021 // 19:30
Brucknerhaus, großer Saal
30.Jun.2021 // 19:30
Radiokulturhaus Wien
31.Jan.2021 // 19:30
Brucknerhaus, großer Saal
(Covid19-Absage)
13.Feb.2021 // 19:30
Radiokulturhaus Wien
(Covid19-Absage)
10.March 2020 // 19:30
Brucknerhaus, großer Saal
(abgesagt wegen COVID-19)
Maxi Blaha | Schauspielerin & Gesang
Wolfgang Kogert | Orgel
Alexander Bauer | Orgel (Bad Zell)
Reinhold Brunner | Klarinette & Bassklarinette
Spiros Laskaridis | Trompete & Flügelhorn
Ursula Fatton | Harfe
Maximilian Ölz | Kontrabass
PROGRAMM
Hanni. Monolog mit Musik (2018/19) (UA)
Gerald Resch
Musik zu »Hanni. Monolog mit Musik« für Klarinette, Trompete, Harfe, Kontrabass und Orgel (2018/19) (UA)
ein Auftragswerk des Brucknerhaus
public performances cancelled due to Covid19
13.Nov. 2020 // 19:00
14.15.Nov. 2020 // 17:00
Wien Modern
WUK Projektraum
Währinger Straße 59, 1090 Wien
a project by Pia Palme, Paola Bianchi, Juliet Fraser, Irene Lehmann, Christina Lessiak −
an artistic research collaboration group as part of the Austrian Science Fund
PEEK Project »On the fragility of sounds« [AR 537]
Lars Mlekusch – conductor
Pia Palme – concept, composition, text, bass recorder
Juliet Fraser − voice (soprano), dance
Paola Bianchi − choreography, dance
Molly McDolan − oboe da caccia
Sonja Leipold – harpsichord
PHACE
Christina Bauer – sound design, recording
Christina Lessiak − artistic assistant, research, production
Irene Lehmann − dramaturgy
Veronika Mayerböck – light
Christian Sundl – event assistant
For the video & trailer
Martin Siewert – sound editing
Michaela Schwentner – film direction and concept, editing
Martin Putz – camera
Funded by the FWF Austrian Science Fund
The project is hosted by the KUG University of Music and Performing Arts Graz, Centre for Gender Studies
Produced in cooperation with Wien Modern 2020
Die Aufführungen werden zum angekündigten Zeitpunkt in angepasster Form im Rahmen des Forschungsprojekts der Kunstuniversität Graz durchgeführt. Die Filmemacherin Michaela Schwentner wird die Aufführungen filmisch begleiten. Der Film wird zum frühestmöglichen Zeitpunkt kostenlos auf www.wienmodern.at öffentlich zugänglich gemacht, das Veröffentlichungsdatum wird so bald wie möglich bekanntgegeben.
PROGRAMM
Pia Palme
Wechselwirkung
Musiktheater für Sopran und Ensemble (2019/20) world premiere 70’
Ein musikalisch-choreografisches Forschungsteam um Pia Palme macht sich behutsam auf die Suche nach Musiktheaterformen fürs Anthropozän.
Der transdisziplinäre Zusammenschluss bestehend aus der Komponistin Pia Palme, der Tänzerin/Choreografin Paola Bianchi, der Sängerin Juliet Fraser, der Theaterwissenschaftlerin Irene Lehmann und der Musikologin Christina Lessiak arbeitet seit 2019 künstlerisch-forschend an Wechselwirkung und weiteren Projekten in Graz und Wien. Diese wachsende kollaborative Struktur rund um Pia Palme entwickelte sich aus vorangehenden Projekten mit Juliet Fraser (seit 2012, 2015 Mordacious Lips, to Dust) und Paola Bianchi (2013, ABSTRIAL). Die experimentelle Arbeitsweise der Gruppe lebt von der wechselseitigen Beeinflussung der individuellen Akteur*innen und vom Ineinandergreifen der unterschiedlichen Praktiken und Wissensvorräte.
Pia Palme: “Körper bewegt, im Raum. Sie singt, keucht, atmet – stehend, drehend – sie kniet, liegt, rollt vor meinen Füßen, ihre hohe Stimme wandert mit, bis in meine Sohlen kann ich sie hören. Verliere mich in diesen angespannten Körpern, die quer über den Tanzboden kriechen. Zittern. In solcher Nähe zu diesen Menschen. Hör jetzt nicht auf zu singen! Sie erinnert sich: an die Einsamkeit. Sie möchte allein sein und doch nicht. Der Klang der Worte fasziniert sie, lesend hört sie nach innen: Lasciatemi morire, damals wie heute. Sie seufzt: Wie probt man, wie komponiert man, und, wie bitte, plant man erfolgreich eine Musiktheateraufführung während dieser Pandemie?
Sie denkt und schreibt:
Wie denn eine Brücke schlagen zu einem anderen Ufer,
das sich windet, verkrochen im Nebel nicht zu vermessen ist?”
18.Jul.2019 // 20:00 (UA)
19.Jul.2019 // 19:00
Stuttgart, Theaterhaus – Südseite P1
im Rahmen der Musiktheatertage Wien
13.Sept.2019, 19:00 (ÖEA)
14.Sept.2019, 19:00
WUK Projektraum
Währinger Str. 59, 1090 Wien
Truike van der Poel, Mezzosopran
Martin Nagy, Tenor
Guillermo Anzorena, Bariton
Andreas Fischer, Bass
Mathilde Hoursiangou, keyboard/sampler
Reinhold Brunner, clarinet(s)
Berndt Thurner, percussion
Staging: Gable & Romy Roelofsen / Het Geluid Maastricht
Equipment: Davy van Gerven;
Light: Luc Schaltin
Dramaturgy: Georg Steker, Christine Fischer, Het Geluid
Idea and Concept: Georg Steker
Production Manager: Jakob Berger / Music of the Centuries Stuttgart
a coproduction by Musik der Jahrhunderte Stuttgart (DE), Musiktheatertage Wien (AT), Operadagen Rotterdam (NL), National Opera Bergen (NO) und Het Geluid Maastricht (NL).
„Im Namen der Zivilisation, der westlichen Werte, der Demokratie und des Friedens …“
LIES of CIVILIZATION untersucht die Bruchstellen des „Zivilisations-Mythos“, der tief ins Wertegeflecht der westlichen Kulturgeschichte eingewoben ist. Vier VertreterInnen einer jungen KomponistInnen-Generation formulieren ihre Positionen zu ZIVILISATIONSLÜGEN und wissen, dass die Euphorie über zivilisatorische Errungenschaften die unmenschlichen Machenschaften und Verbrechen dahinter all zu oft verdeckt.
Alle vier Kurzstücke werden von Het Geluid Maastricht inszeniert und in ein abendfüllendes Musiktheater gesetzt. Mit den Neuen Vocalsolisten Stuttgart und dem Ensemble PHACE stehen hierfür zwei international renommierte KünstlerInnen-Kollektive bereit.
PROGRAMM
Yiran Zhao: THE SINGLE DAY (Arbeitstitel)*
für Mezzosopran und drei InstrumenteUA
„Ich möchte einladen, mit größerer Sorgfalt zu überdenken, was wir zu kennen glauben und was dabei die eigentliche Wirklichkeit der Beziehung zwischen uns und unserer Umgebung ist.“(Yiran Zhao)
Natalia Domínguez Rangel: The Invisible
für Tenor, Bass, Perkussion, Synthesizer and ElektronikUA
„Politische Macht wird auf den Einzelnen so ausgeübt, dass er die Gesetze und Regeln selbst befolgen muss – zumeist ohne Gewaltanwendung. Ich mag diese Idee der Unsichtbarkeit. Eine zugrunde liegende Kraft, unsichtbar und effektiv (gut oder schlecht).“
(Natalia Domínguez Rangel)
Øyvind Mæland: Part of the Job
für vier Stimmen, Klarinette und SchlagzeugUA
„Beunruhigend finde ich, inwieweit Menschen tatsächlich Gewohnheitstiere sind: Heute mit all dem erworbenen Wissen über die menschliche Psychologie, die Ursachen des Klimawandels und sozialer Ungleichheit … selbst die gut ausgebildeten Leute unter uns, sind Teil dieser Spirale.“ (Øyvind Mæland)
Malte Giesen: white border
für drei Männerstimmen, drei Instrumente und ElektronikUA
„Mich interessieren Rahmen, Rahmungen, Kontexte, Framing – im Spezielleren die Vermitteltheit jedweder Kommunikation.“ (Malte Giesen)
Kompositionsauftrag der Musiktheatertage Wien finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Stückdauer: 75 Minuten, keine Pause – In englischer Sprache mit deutschen Untertiteln
AUSTRIAN PREMIERE
Sept. 19./20./21. 2019 MQ, Halle G
Vienna
a production by netzzeit, in Coproduction with the Haydn Foundation
Roberto Rusconi, music
Roberto Rusconi, Michael Scheidl, libretto
Michael Scheidl, direction
Timothy Redmond, musical direction
Nora Scheidl, scenography
Elias Kern, sound design
Florian Bach, sound engineer
Claire Lefèvre, choreography
Niki Neuspiel,production manager
Alexander Riff, assistant director
Angela Karpouzi, scenography assistant
Zachary Wilson, Dionysos
Ray Chenez, Ampelos
Cho Da Yung, Telete
Anna Quadrátová, Semele
Britt Kamper-Nielsen, Juliette Rahon, Evandro Pedroni, Luan de Lima
Sylvie Lacroix, flute
Doris Nicoletti, flute
Heri Choi, oboe
Peter Tavernaro, oboe
Reinhold Brunner, clarinet
Walter Seebacher, clarinet
Edurne Santos, bassoon
Christian Walcher, bassoon
Ivana Pristasova, violin 1
Manon Stankovski, violin 2
Valerie Gahl, violin 3
Daniele Brekyte, violin 4
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Dionysos Rising ist ein Opernritual ganz ohne Götter und mytho-logische Wesen. Die Geschichte erzählt von gewöhnlichen Menschen, die von den Leiden des Lebens gezeichnet sind und von ihren Ängsten getrieben werden: Eine Mutter, die ihren Sohn verloren hat, eine einsame Tochter, ein dem Größenwahn verfallener junger Mann, der sich in seinen Rollen als Sohn, Vater und Gefährte nicht zurechtfindet. Sie alle kämpfen gegen ihre inneren Geister an und versuchen verzweifelt, ihrem Leid durch Drogen und Medikamente für einen kurzen Augenblick lang zu entfliehen. Roberto David Rusconi nutzt für seine Komposition den beeindruckenden hyperrealen Soundspace, der mit dem immersiven System L-ISA von L-Acoustics errichtet wird.
Tickets zu € 29.- (SchülerInnen, StudentInnen, Zivildiener € 15.- / Ö1-Club-Mitglieder und Standard-AbonnentInnen € 22.-)
GERMAN PREMIERE
14.10.2021
23:00
Donaueschinger Musiktage
WORLD PREMIERE
16. & 17. Aug 2019
20:00
Bregenzer Festspiele
PHACE
Alvaro Collao Leon, saxophone
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Samuel Toro Perez, guitar
Mathilde Hoursiangou, keyboard, piano
Ivana Pristasova, violin
Sophia Goidinger-Koch, viola
Roland Schueler, cello (Bregenz)
David Unterhofer, cello (Donaueschingen)
Berndt Thurner, percussion
Maximilian Ölz, (electric) bass
Florian Bogner, sound design (Bregenz)
& Something Out There
Frederick Sakham, Bass
Jennifer Torrence, Percussion
Adam Rosenblatt, Percussion
Primoz Sukic, Guitar
Gwen Rouger, Keyboards & Electronics (Bregenz)
François Sarhan, Voice
PROGRAMM
Ephémère Enchainé
Musiktheater von Francois Sarhan
eine gemeinsame Produktion der Bregenzer Festspiele mit den Donaueschinger Musiktagen und La Muse en Circuit
Ein einzigartiger Kosmos voller Musik, Erzählungen, Bildern und Filmen erfüllt an zwei aufeinanderfolgenden Abenden die Werkstattbühne. Der französische Künstler François Sarhan verführt das Publikum mit echten und täuschend echten Geschichten, rätselhaften Figuren und geheimnisvollen Klängen.
Inspiriert von der russischen Avantgarde und wundersamen Fundstücken der europäischen Kulturgeschichte entstehen groteske und humorvolle Welten. Immer wieder tauchen Figuren wie Fjodor Dostojewskis phantastischer Erzähler Bobok oder der eigenartige Professor Henry Glaçon auf.
In den von Sarhan selbst entworfenen und collagierten Bühnenbildern aus Papier erklingen seine Musik und Texte. Musiker des internationalen Ensembles Something Out There sowie des Ensemble Phace aus Wien spielen auf unterschiedlichen Bühnen innerhalb des Raums. Das Publikum ist eingeladen, sich an einem oder beiden Abenden, die unterschiedliche Inhalte haben, frei in diesem Kosmos zu bewegen und ihn während der mehrstündigen Aufführungen auch immer wieder zu verlassen. Das Flüchtige der Musik, der darstellenden Künste wird direkt erlebbar und gleichzeitig in einem Raum eingeschlossen, wie der französische Titel dieser Abende ausdrückt: Éphémère Enchainé.
Musik | Text | Konzept | Raum François Sarhan
Pressestimmen
„Das Ensemble Phace, wohl eines der renommiertesten zeitgenössischen Ensembles für neue Musik in Österreich brillierte mit beachtlicher Spielfreude und Esprit. Die Musiker*innen, allesamt glanzvolle Solist*innen, wussten auch in ihrem vollendeten Zusammenspiel zu überzeugen.“ Kulturzeitschrift, Dagmar Ullmann-Bautz
„Was tut Sarhan? Er hat mit dem Ensemble Phace versierte Musiker versammelt, die seine Komposition zum Eindrücklichsten machen, was der Abend zu bieten hat. Man hangelt sich durch die Musikgeschichte des späten 20. Jahrhunderts, entdeckt zahlreche Zitate aus dem Bereich des Jazz und erhält dennoch nie den Eindruck, dass Sarhan ein Eklektizist ist.“ Vorarlberger Nachrichten, Christa Dietrich
„Hoch virtuos und teils improvisierend setzen seine Darstellerinnen und Darsteller – die meisten auch Musiker – die traumhaften Sequenzen um. […] Beim Wandeln und Stolpern durch wundersame Welten werden sie selbst zu Bestandteilen eines Kunstwerks, das die Grenzen zwischen Genres, Orten und Zeiten auf entlarvender und höchst unterhaltsamer Art verschwinden lässt.“ Der Westallgäuer
„Sarhan führt als Erzähler durch all diese Geschichten, verschlauft sie lose ineinander, während seine beiden musikalischen Ensembles sich mit atemberaubender Sicherheit durch die Genres bewegen. Da gibt es einerseits das zehnköpfige „Ensemble Phace“, das sich als Rockband ebenso bewährt wie im romantisch-symphonischen Schönklang
[…]
Leise, mit gespitzten Ohren erkunden die ZuschauerInnen die Wunderwandeltwelt, denn jetzt ist klar: Niemand kann diese Welt ganz erfassen, es geht darum, Fragmente aufzunehmen und sie selber zu kombinieren. Vielleicht das unendlich filigrane Rhythmusspiel von Jennifer Torrence und Adam Rosenblatt mit den Klangräumen des Gitarristen Samuel Toro Perez? Oder die stupende Vielseitigkeit der Geigerin Ivana Pristasova mit den expressionistischen Filmsequenzen?“ ORF, Ingrid Bertel
„Eigentlich sind die Zuschauer aufgefordert, sich die drei Stunden durch eigene Pausensetzung zu gestalten. Aber letztlich werden sie von den Abläufen doch so gefangen gehalten, dass nur wenige davon Gebrauch machen. Wunderbare Wunderwandelwelt.“ Südkurier, Elisabeth Schwind