Sirene Operntheater | Christof Dienz
Die Puppe
1. Nov. 2024 // 18:00
2.-7. Nov. 2024 // 20:00
Wien Modern, REAKTOR
1. Nov. 2024 // 18:00
2.-7. Nov. 2024 // 20:00
Wien Modern, REAKTOR
François-Pierre Descamps, conductor
Anna Clare Hauf, voice
Serapions Ensemble
Elvis Alieva,
Ana Grigalashvili,
Zsuzsanna Enikö Iszlay,
Julio Cesar Manfugas Foster,
Selina Rosa Nowak (guest),
Gerwich Rozmyslowski,
Mercedes Miriam Vargas Iribar,
Miriam Mercedes Vargas Iribar
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Yukiko Krenn, saxophone
Stefan Obmann, trombone
Maria Chlebus, percussion
Iosua Dascal, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano
Anna Lindenbaum, violin
Sophia Giodinger-Koch, viola
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass
Christof Dienz, composition
Kristine Tornquist, director
Florian Bogner, sound
Xaver Dienz, sound
Marlen Duken, props
Michael Liszt, stage
Jakob Scheid, music automatons & robots
Roman Spiess, Markus Liszt, puppets
Jan Maria Lukas, lights & technics
Germano Milite, sound & video
Jury Everhartz, production
Christof Dienz
Die Puppe. Ein Operoid (2024, UA)
Produktion sirene Operntheater | Kooperation Wien Modern
Der künstliche Mensch – die Puppe, die Figur, der Android – verrät drei Träume der Menschheit: Schöpfermacht, Vollkommenheit, Unsterblichkeit.
Seit der Steinzeit begleiten die Ebenbilder ihre Schöpfer und dienen ihnen als Gefährten, Sklaven und Götter, um das Unzulängliche der organischen Existenz zu überwinden. Die Puppen des Altertums sind belebt von Imagination, ihre Aura und Kraft liegen in der Phantasie der Puppenschöpfer und der Betrachter. Schon zwei Punkte in einem Kreis reichen aus, um die Illusion eines Gesichtes zu schaffen, ein einfach beschnitztes Hölzchen markiert bereits eine Gestalt. Puppenschöpfer der Aufklärung hingegen setzen komplizierte Mechanik als Antrieb ein, um eine unermüdliche, gehorsame und täuschend echte Verbesserung des nur natürlichen Modells zu erhalten. Der Sage um den Bildhauer Pygmalion folgend gilt es, die leblosen Artefakte mit dem Funken des Lebens zu befruchten. Wo Sein und Schein sich so nahe kommen, erscheinen zwar die Puppen lebendig, der Mensch selbst aber wie ein Automat. Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen, graute es Büchner, nichts, nichts wir selbst.
Der japanische Robotiker Masahiro Mori etablierte in den 70er Jahren dafür den Begriff Uncanny Valley: Zur Faszination gesellt sich seither der Schauder, wenn das Künstliche sich dem Natürlichen annähert – bis dahin, wo ein perfekter Androide als ebenbürtig betrachtet und für lebendig gehalten wird.
Nicht nur Menschenkörper, auch ihre Stimmen, ihre Sinne und zuletzt sogar ihr Geist sollen künstlich nachgeschaffen werden. In den Rechenzentrum von KI-Projekten läuft der Nachahmungstrieb auf elektronischen Hochtouren. Die Selbsttäuschung gelingt – fast! Noch sind die technischen Homunkuli von der Komplexität organischen Lebens weit entfernt, noch hat keine KI den Turingtest bestanden, aber das Ziel steht fest: die künstlichen Doppelgänger sollen ihre Schöpfer nicht nur nachäffen, sondern ihnen geistig ebenbürtig, sogar überlegen sein – eigenständige Geschöpfe, den Vorbildern ein Vorbild.
Im Dunkeln reicht allerdings immer noch eine Vogelscheuche und ein wenig Phantasie, um der Materie Geist zu verleihen.
Christof Dienz‘ Musik für die elf Musiker des Ensembles PHACE, Anna Hauf als wortlose Stimme und den automatischen Trommler von Jakob Scheid reflektiert das Befremdende im Ähnlichen. Kristine Tornquist und die acht Schauspieler des Serapions Theaters beleuchten dazu in einer stummen Szenenfolge die rätselhafte Beziehung von Menschen und ihren Puppen.
19.-21. Nov, 2024 // ab 18:50
Wien Modern
Musikverein, Brahms-Saal
Besuch in Kleingruppen,
genaue Beginnzeiten:
Hyun-Jung Berger, violoncello
Paula Jeckstadt, Mathilde 1 (soprano)
Annette Schönmüller, Mathilde 2 (mezzosoprano)
May Garzon, Elsa Bienenfeld (actor)
Rupert Lehofer, Arnold 2 (actor)
Valentin Postlmayer, Arnold 1 (actor)
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Igor Gross, percussion
Maria Chlebus, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano & keyboard
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Georg Klüver-Pfandtner, costumes
Martin Laumann, sound
Ulli Napp, technical director
Bernhard Günther, dramaturgy
Markus Oppenländer, technics littlebit
Eva Maria Müller, coordination littlebit
Manos Tsangaris, staging
Manos Tsangaris
Schönes Wetter in Gmunden. Sechs öffentliche Privataufführungen (2023–2024 UA) – 60′
Kompositionsauftrag von Wien Modern im Rahmen von Schönberg 150
Wenn Manos Tsangaris komponiert, finden nicht nur Töne und Worte zu neuen Formen, sondern auch Räume und das Publikum. Der 1956 in Düsseldorf geborene Komponist, Schlagzeuger, Künstler und Lyriker (nebenbei bemerkt soeben mit dem Mauricio Kagel Musikpreis ausgezeichnet und zum Präsidenten der Berliner Akademie der Künste gewählt) fasst bei Wien Modern seine Auseinandersetzung mit Arnold Schönberg in einer großen, neuen und gewissermaßen begehbaren Werkgruppe zusammen.
Schönes Wetter in Gmunden (19.–21. November), eine Kette von sechs „öffentlichen Privataufführungen“ an verschiedenen Stellen des Brahms-Saals für jeweils neun Zuhörende, führt im Musikverein in eine der dramatischsten und folgenreichsten Episoden in Schönbergs Biografie.
21./23./25./26./27./28./30. Sep. 2023
sirene Operntheater
Jugendstiltheater am Steinhof
ARTISTS
Julia Purgina, Musik
Kristine Tornquist, Text
Julia Libiseller, Trickfilm
Johanna Krokovay, Mia
Romana Amerling, Sachbearbeiterin
Ingrid Haselberger, Arbeitslose, Gärtnerin
Benjamin Boresch, Sachbearbeiterin,
Blumenhändlerin
Vladimir Cabak, Arbeitsloser, Gärtner
Johann Leutgeb, Sachbearbeiterin, Kunde
Vokalensemble Momentum Vocal Music
Ekaterina Krasko, Sopran
Elisabeth Kirchner, Mezzosopran
Aleksandar Jovanovic, Countertenor
Simon Erasimus, Tenor und Leitung
Benjamin Harasko, Bassbariton
Ensemble PHACE
Doris Nicoletti, Flöte
Reinhold Brunner, Klarinette
Dominik Fuss, Trompete
Stefan Obmann, Posaune
Berndt Thurner, Percussion
Maria Chlebus, Percussion
Tina Žerdin, Harfe
Mathilde Hoursiangou, Klavier/Celesta
Maria Mogas Gensana, Akkordeon
Thomas Wally, Violine
Jacobo Hernández Enríquez, Violine
Anna Lindenbaum, Viola
Barbara Riccabona, Violoncello
Stefanie Prenn, Violoncello
Manuel Schager, Violoncello
Michael Seifreid, Kontrabass
Antanina Kalechyts, Musikalische Leitung
Kristine Tornquist, Regie
Michael Liszt, Markus Liszt, Je Jesch, Bühne
Maria Mitterlehner, Kostüm
Klara Leschanz, Maske
Paul Eisemann, Licht
Germano Milite, Animation und
Videotechnik
Petra Giacalone, Korrepetition und
Studienleitung
Selina Umundum, Assistenz und Inspizienz
Anna Skrepek, Hospitanz und Übertitel
Zine Tornquist, Grafik
Barbara Vanura, PR und Presse
Barbara Palffy, Fotographie
Peter Landsmann, Paul Landsmann,
Filmmitschnitt
Martin Horváth, Produktionsleitung
Jury Everhartz, Produktion
Mia kann die Sprache der Pflanzen verstehen. Doch für diese Fähigkeit findet sich in der Welt keine Verwendung. Am Arbeitsamt wird sie in Jobs vermittelt, in denen Pflanzen wie Objekte gehandelt werden. Aber sie taugt weder als Blumenverkäuferin, noch in der Grossgärtnerei, wohin sie auch kommt, immer versteht sie zu viel von den Bedürfnissen der Pflanzen. Als sie begreift, dass in der Menschenwelt kein Platz mehr für die ist, die hören können, flüchtet sie in ein anderes Dasein. Auch wenn wir sie nicht hören können, sind die stillen Schwestern nicht stumm. Ihre Sprache ist das Wachstum, ihr unaufhörliches Entfalten, Vermehren, Verzweigen und Differenzieren ist ihre Erzählung von der Überwindung der Entropie.
Eine Oper über Pflanzen. Pflanzen sind keine Opernfiguren. Man kann sich ihnen nur über Metaphern annähern. Zunächst einmal in der intuitiven Art und Weise, in der Musik eine Sprache der Pflanzen repräsentieren kann. Julia Purgina hat eine lebendige und fragile Musik geschrieben, die botanische Strukturen und das fraktale Wachstum der Pflanzen nachempfindbar machen. Die Sprache der Pflanzen. Selbst die menschliche Stimme, die ohne Worte für die Pflanzen eingesetzt wird, kann etwas „Unerhörtes“, Nichtmenschliches darstellen. Julia Libiseller zeigt in ihrem Stopmotionfilm die unermüdlichen und surrealen Bewegungen der Blätter, Blüten und Wurzeln auf der ewigen Suche nach Licht und Wasser.
Miameide – Oper in 8 Szenen mit einem Prolog
Mit Text von Kristine Tornquist, Musik von Julia Purgina und Trickfilm von Julia Libiseller
Eine sirene-Produktion in Kooperation mit PHACE und Momentum Vocal Music
Wiener Festwochen 2023
24./25./26. Mai 2023
20:30
Jugendstiltheater am Steinhof
Ein Auftragswerk und eine Produktion von Wiener Festwochen Partner Provincija (Svetvinčenat) Residency Centar mladih Ribnjak (Zagreb), Zagrebačko kazalište mladih (Zagreb) Mit Unterstützung von Ministarstvo kulture i medija (Kroatien)
Konzept Matija Ferlin, Goran Ferčec
Regie, Choreografie, Kostüme Matija Ferlin
Dramaturgie, Text Goran Ferčec
Mit Musik von Luigi Dallapiccola
Cantando Admont
Sopran Elina Viluma-Helling, Friederike Kühl,
Mara Maria Möritz, Anna Piroli
Mezzosopran Cosima Büsing, Elisabeth Irvine
Alt Cornelia Sonnleithner, Justina Vaitkute
Tenor Bernd Lambauer, Martin Mairinger,
Hugo Paulsson-Stove, Angelo Testori
Bass Matias Bocchio, Christoph Brunner,
Karl Söderström, Ulfried Staber
PHACE
Klavier Mathilde Hoursiangou, Jan Satler
Harfe Tina Zerdin, Marie Zimmer
Schlagwerk Maria Chlebus, Harry Demmer,
Igor Gross, Christian Pollheimer,
Hannes Schöggl, Berndt Thurner
Bühne Mauricio Ferlin
Regieassistenz Koraljka Begović
Kostümassistenz Desanka Janković
Mit Dušan Gojić, Rok Juričić, Lana Meniga,
Tanja Smoje, Dijana Vidušin
Produktionsleitung Silvija Stipanov
Der Komponist Luigi Dallapiccola wurde 1904 in Istrien geboren. Während des Ersten Weltkriegs war er gemeinsam mit seiner Familie in Graz interniert, später studierte er Klavier in Florenz und etablierte die Zwölftontechnik der Wiener Schule in Italien. Zwischen 1938 und 1941 schuf er unter dem Eindruck der Gewaltherrschaft Mussolinis seine drei Gesänge aus der Gefangenschaft. Basierend auf einem Gebet aus Stefan Zweigs Maria Stuart, einem Auszug aus Der Trost der Philosophie von Boethius und dem Psalm In Te Domine Speravi von Girolamo Savonarola gestaltete Dallapiccola einen zeitenübergreifenden atonalen Schrei gegen den Faschismus. Auf Einladung der Wiener Festwochen übersetzen der kroatische Choreograf Matija Ferlin und der Dramaturg und Autor Goran Ferčec 2023 gemeinsam mit dem Vokalensemble Cantando Admont, den zehn Musiker:innen von PHACE und fünf Schauspieler:innen die drei Lieder in drei szenische Bilder. Und schreiben eine autofiktionale Erzählung ins Geschehen ein. Ein Abend, der dem menschlichen Bedürfnis nach Freiheit gewidmet ist.
Luigi Dallapiccola
Canti di Prigionia für Chor, 2 Klaviere, 2 Harfen, 6 Schlagzeuger (1938-1941)
Preghiera di Maria Stuarda
O Domine Deus! speravi in Te.
O care mi Jesu! nunc libera me
In dura catena, in misera poena, desidero Te.
Languendo, gemendo et genu flectendo,
Adoro, imploro, ut liberes me.
Invocazione di Boezio
Felix qui potuit boni
fontem visere lucidum,
felix qui potuit gravis
terrae solvere vincula.
Congedo di Girolamo Savonarola
Premat mundus, insurgat hostes, nihil timeo
Quoniam in Te Domine speravi,
Quoniam Tu es spes mea,
Quoniam Tu altissimime posuisti refugium tuum.
02.Nov.2022 // 19:30 (wp)
4./5./6. Nov. 2022
Wien Modern / Schauspielhaus
Production i5haus with the kind support of Stadt Wien Kultur, BMKÖS, Sistema Nacional de Creadores de Arte (FONCA) Mexico, SKE der Austro Mechana | Co-production Wien Modern, PHACE, Musica Strasbourg, La Muse en Circuit, ORF Ö1 Kunstradio | Cooperation Schauspielhaus Wien
Angélica Castelló Idea, concept, composition, musical direction
Miguel Ángel Gaspar Concept, direction, movement
Ximena Escalante Dramaturgy
Ximena Escalante, Angélica Castelló, Miguel Ángel Gaspar Libretto
Bartholomaeus Wächter Stage design
Anna Hostek Costumes
Arnold “noid” Haberl Sound engineering
Oliver Mathias Kratochwill, Christoph Pichler in collaboration with Jan Machacek, Miguel Ángel Gaspar Lighting
Kira David, Valerie Holfeld Production management
Ariel Uziga Assistant director and choreographer
Theresa Dlouhy, Isabelle Duthoit Little Red Riding Hood (voice)
Romain Bischoff Wolf (voice)
Raphaela Danksagmüller, Thomas List, Maja Osojnik Grandmother (recorders, voice)
Jérôme Noetinger Other Wolf 1 (Revox, tapes, electronics)
Jan Machacek Other Wolf 2 (live video)
PHACE
Victor Lowrie viola
Roland Schueler violoncello
Maximilian Ölz double bass, electric bass
Reinhold Brunner bass clarinet
Alvaro Collao León saxophone
Stefan Obmann trombone
Berndt Thurner drums
Radio voices:
Wolfram Berger Salvador Novo
Hagnot Elischka Old Wolf
Christian Reiner Young Wolf
Martina Spitzer Grandmother
Sabine Marte Little Red Riding Hood
Natascha Gangl Tame Little Riding Hood
Miki Malör Forest
Elisabeth Findeis Neutral Voice
Red Rooms oder sieben Episoden über ein prekäres Verhältnis: Rotkäppchen und der Wolf inspiriert von Louise Bourgeois’ Installation Red Room (Child) und Red Room (Parents).
Ein Musiktheater über Wahrheit und Lüge, über Lust und Missbrauch, über Liebe und Macht für Stimmen, Kammerensemble, Blockflötentrio, Revox–Tonbandmaschine, Radios, Kassettenspieler und Elektronik in sieben Akten (2021–2022 UA).
Color is stronger than language. It’s a subliminal communication.
Red is an affirmation at any cost — regardless of the dangers in fighting — of contradictions, of
aggressions. It symbolizes the intensity of the emotions involved.
(Louise Bourgeois)
Auf der Bühne befinden sich drei Käfige und eine in ihren eigenen Mustern gefangene Familie — Mutter, Sohn und Enkelin. Sie hören Radio, reden, singen, trinken, essen, schlafen, küssen, ficken, kotzen, scheißen … Das Radio sendet Interviews, Nachrichten und Werbespots von Radio Roja, erkennbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch. Auf der Bühne hingegen wird mit Stimmen und anderen Klangerzeugern eine wilde Mischung aus Kunstsprache, Lautmalerei, Geräuschen, Literatur– und Tagebuchzitaten produziert. Die Musik spricht gleichsam die Sprache von Angélica Castelló: Traumhafte Langsamkeit und Anti–Virtuosität, Minimalismus und schräge Reibungen, die unerschrockene Zweckentfremdung von alter Musik (Gibbons, Ockeghem, Monteverdi), Popmusik und anderen objets trouvés. Ruhige Passagen treffen auf Wände aus Noise, Rock, Drones, Sinuswellen und tiefen Frequenzen. Und während sich immer wieder das Radio einschaltet, bildet die Revox–Tonbandmaschine gewissermaßen den Darm, durch den alles hindurchgeht, die Eingeweide, in denen alle ankommenden Rohmaterialien gefressen und verwandelt werden. (Apropos Fressen: Irgendwo im Wald, tief im Unterbewusstsein der Red Rooms, leben die Großmutter, Rotkäppchen und der Wolf, und zwar gleich in verschiedensten Inkarnationen.) Die 15 Musiker:innen und Solist:innen auf der Bühne, das dichte Geflecht aus Elektronik und Field Recordings beschwören äußere Landschaften ebenso herauf wie intime Atmosphären der Räume, machen emotionale Zustände der Anwesenden ebenso hörbar wie die heillose Durchdringung und Vermischung der Rollenbilder. Die inneren und äußeren Räume – wobei „innen“ nicht nur für die Psyche steht und „außen“ nicht nur für Gesellschaft oder Kultur –, eröffnen existenzielle Erfahrungen in unterschiedlichen Abstraktionsgraden. In sieben Episoden kommen Verhaltensmuster familiärer, moralischer oder erotischer Natur an die Oberfläche. Die Bühne ist zugleich Tatort und Tempel, Ort der Erinnerungen und der Ereignisse. Das Publikum wird zum lauschenden Voyeur einer klaustrophobisch–immersiven Welt voller Unschuld, Gefahr, Leben, Tod, Sex und Eros.
based on „La visite de Petite Mort“ by Kitty Crowther, 2005, German translation by Maja von Vogel. Carlsen Verlag, Hamburg 2011
2.-6.11.2021
Vienna, Dschungel, Museumsplatz 1
Klaus Lang – music
Michael Scheidl – text & direction
Nora Scheidl – stage & costumes
with
Rino Indiono & Jasmin Steffl &
Sylvie Lacroix, Flöte
Doris Nicoletti, Flöte
Stefan Obmann, Posaune
Thomas Märzendorfer, Posaune
Georgios Lolas, Akkordeon
Berndt Thurner, Schlagwerk
Thomas Wally, Violine
Daniele Brekyte, Violine
Rafal Zalech, Viola
Roland Schueler, Cello
Maximilian Ölz, Kontrabass
Eine Produktion von netzzeit im Dschungel Wien.
Kompositionsauftrag von netzzeit, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
PROGRAMM
Der Besuch vom kleinen Tod
Musiktheater
von Klaus Lang (Komposition) & Michael Scheidl (Regie, Libretto)
In ruhigen, poetischen Bildern behandelt die Märchenoper Themen, wie Einsamkeit, Schicksal, Abschied, Verlust, Trennung, aber auch Freundschaft, Mut zur Artikulation von Gefühlen und Wünschen, Ängste gemeinsam zu bewältigen und die Freude am Dasein auszuleben.
mehr Infos und Tickets auf der Website von NETZZEIT:
https://www.netzzeit.at/soon/der-besuch-vom-kleinen-tod/
06. / 07. / 08. / 09. Oktober 2020 // 20:30
F23 Kulturzentrum
Breitenfurter Str. 176, 1230 Wien
Gerhard Winkler, music
Martin Horvarth, text
Kristine Tornquist, director
François-Pierre Descamps, conductor
with:
Romana Amerling. Bernd Fröhlich. Johanna Krokovay
Johannes Schwendinger. John Sweeney. Harald Wink
Alessandro Baticci, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Alvaro Collao Leon, saxophone
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Marwan Abado, oud
Georgios Lolas, accordion
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristasova, violin
Sophia Goidinger-Koch, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Jury Everhartz
Sirene Operntheater
PROGRAMM
Der Fremde
Text. Martin Horváth | Musik. Gerhard E. Winkler
Ein Fremder bittet um Unterschlupf. Der Vater der Familie nimmt den Fremden auf, er beruft sich auf das Gesetz der Nächstenliebe. Der Sohn ist empört, denn das Beherbergen eines Fremden ist gegen das Gesetz. Die Mutter ist von der fremden Kultur irritiert und mag vor allem nicht, dass sich der Fremde und die Tochter näherkommen. Die blinde Tochter allein sieht den Fremden mit den Augen des Herzens – vorurteilslos und mitfühlend.
im Rahmen von
Die Verbesserung der Welt – ein Kammeropernfestival in sieben Runden
1.9.-13.11.2020 / von Sirene Operntheater
AUSTRIAN PREMIERE
Oct. 24. 2019
further performances: Oct. 26./31. & Nov. 01./02. 2019
OFF Theater Wien
Kirchengasse 41
1070 Wien
a production by netzzeit, in Coproduction with the Haydn Foundation
Arturo Fuentes, composition
Petra Weimer, direction
Ernst Kurt Weigel, Ilse Helbich, Lukas Meschik & Ensemble, text
Nora Scheidl, scenography
Florian Bach, sound design
Alexander Riff, assistent to director
Caroline Wiltschek, assistent to scenographer
Barbara Vanura, press
Kristina Bangert, May Garzon, Valentin Ivanov, Peter Raffalt, Jutta Schwarz, Tamara Stern
Sylvie Lacroix, flute
Spiros Laskaridis, trumpet
Sterben ist peinlich. Sogar in Wien, wo dem folkloristischen Klischee zufolge ein besonders vertrauter Umgang mit den letzten Dingen gepflegt wird, passt Sterben nicht ins Konzept neoliberaler Leistungsträger. Die mexikanische Todes-Inkarnation La Catrina mischt sehr handfest eine Wiener Hochzeitsgesellschaft auf, die zunächst noch nicht ahnt, dass sie am angeblich schönsten Tag des Lebens ihren letzten Weg antreten wird. Santa Catrina führt und verführt die Feiernden zu Exzessen, die alle möglichen Transzendenzen beinhalten.
Nicht einmal das Publikum kann sich dem entziehen, denn während der Aufführung verlieren sich die Grenzen zwischen Bühne und Auditorium, bis sich Darsteller und Zuschauer in schönstem Durcheinander auf einem Friedhof wiederfinden, wo alle gemeinsam mitsamt den Toten essen, singen und tanzen – eine direkte inszenatorische Umsetzung der mexikanischen Feiern zu Allerheiligen. Lifemusik und Soundclouds sorgen für die Ambiance einer Narration aus Monologen, Dialogen, surrealen Bildern und Tweets.
Tickets: zu € 20.- (StudentInnen, SchülerInnen, Zivildiener: € 13.- / Ö1-Club-Mitglieder und Standard-AbonnentInnen € 17.-)
21.Apr.2023 // 19:30
Pfarrkirche Bad Zell
11.Nov.2022 //20:00
Tischlerei Melk Kulturwerkstatt
25.Jun.2021 // 19:30
Brucknerhaus, großer Saal
30.Jun.2021 // 19:30
Radiokulturhaus Wien
31.Jan.2021 // 19:30
Brucknerhaus, großer Saal
(Covid19-Absage)
13.Feb.2021 // 19:30
Radiokulturhaus Wien
(Covid19-Absage)
10.March 2020 // 19:30
Brucknerhaus, großer Saal
(abgesagt wegen COVID-19)
Maxi Blaha | Schauspielerin & Gesang
Wolfgang Kogert | Orgel
Alexander Bauer | Orgel (Bad Zell)
Reinhold Brunner | Klarinette & Bassklarinette
Spiros Laskaridis | Trompete & Flügelhorn
Ursula Fatton | Harfe
Maximilian Ölz | Kontrabass
PROGRAMM
Hanni. Monolog mit Musik (2018/19) (UA)
Gerald Resch
Musik zu »Hanni. Monolog mit Musik« für Klarinette, Trompete, Harfe, Kontrabass und Orgel (2018/19) (UA)
ein Auftragswerk des Brucknerhaus
public performances cancelled due to Covid19
13.Nov. 2020 // 19:00
14.15.Nov. 2020 // 17:00
Wien Modern
WUK Projektraum
Währinger Straße 59, 1090 Wien
a project by Pia Palme, Paola Bianchi, Juliet Fraser, Irene Lehmann, Christina Lessiak −
an artistic research collaboration group as part of the Austrian Science Fund
PEEK Project »On the fragility of sounds« [AR 537]
Lars Mlekusch – conductor
Pia Palme – concept, composition, text, bass recorder
Juliet Fraser − voice (soprano), dance
Paola Bianchi − choreography, dance
Molly McDolan − oboe da caccia
Sonja Leipold – harpsichord
PHACE
Christina Bauer – sound design, recording
Christina Lessiak − artistic assistant, research, production
Irene Lehmann − dramaturgy
Veronika Mayerböck – light
Christian Sundl – event assistant
For the video & trailer
Martin Siewert – sound editing
Michaela Schwentner – film direction and concept, editing
Martin Putz – camera
Funded by the FWF Austrian Science Fund
The project is hosted by the KUG University of Music and Performing Arts Graz, Centre for Gender Studies
Produced in cooperation with Wien Modern 2020
Die Aufführungen werden zum angekündigten Zeitpunkt in angepasster Form im Rahmen des Forschungsprojekts der Kunstuniversität Graz durchgeführt. Die Filmemacherin Michaela Schwentner wird die Aufführungen filmisch begleiten. Der Film wird zum frühestmöglichen Zeitpunkt kostenlos auf www.wienmodern.at öffentlich zugänglich gemacht, das Veröffentlichungsdatum wird so bald wie möglich bekanntgegeben.
PROGRAMM
Pia Palme
Wechselwirkung
Musiktheater für Sopran und Ensemble (2019/20) world premiere 70’
Ein musikalisch-choreografisches Forschungsteam um Pia Palme macht sich behutsam auf die Suche nach Musiktheaterformen fürs Anthropozän.
Der transdisziplinäre Zusammenschluss bestehend aus der Komponistin Pia Palme, der Tänzerin/Choreografin Paola Bianchi, der Sängerin Juliet Fraser, der Theaterwissenschaftlerin Irene Lehmann und der Musikologin Christina Lessiak arbeitet seit 2019 künstlerisch-forschend an Wechselwirkung und weiteren Projekten in Graz und Wien. Diese wachsende kollaborative Struktur rund um Pia Palme entwickelte sich aus vorangehenden Projekten mit Juliet Fraser (seit 2012, 2015 Mordacious Lips, to Dust) und Paola Bianchi (2013, ABSTRIAL). Die experimentelle Arbeitsweise der Gruppe lebt von der wechselseitigen Beeinflussung der individuellen Akteur*innen und vom Ineinandergreifen der unterschiedlichen Praktiken und Wissensvorräte.
Pia Palme: “Körper bewegt, im Raum. Sie singt, keucht, atmet – stehend, drehend – sie kniet, liegt, rollt vor meinen Füßen, ihre hohe Stimme wandert mit, bis in meine Sohlen kann ich sie hören. Verliere mich in diesen angespannten Körpern, die quer über den Tanzboden kriechen. Zittern. In solcher Nähe zu diesen Menschen. Hör jetzt nicht auf zu singen! Sie erinnert sich: an die Einsamkeit. Sie möchte allein sein und doch nicht. Der Klang der Worte fasziniert sie, lesend hört sie nach innen: Lasciatemi morire, damals wie heute. Sie seufzt: Wie probt man, wie komponiert man, und, wie bitte, plant man erfolgreich eine Musiktheateraufführung während dieser Pandemie?
Sie denkt und schreibt:
Wie denn eine Brücke schlagen zu einem anderen Ufer,
das sich windet, verkrochen im Nebel nicht zu vermessen ist?”