„Im Namen der Zivilisation, der westlichen Werte, der Demokratie und des Friedens …“
LIES of CIVILIZATION untersucht die Bruchstellen des „Zivilisations-Mythos“, der tief ins Wertegeflecht der westlichen Kulturgeschichte eingewoben ist. Vier VertreterInnen einer jungen KomponistInnen-Generation formulieren ihre Positionen zu ZIVILISATIONSLÜGEN und wissen, dass die Euphorie über zivilisatorische Errungenschaften die unmenschlichen Machenschaften und Verbrechen dahinter all zu oft verdeckt.
Alle vier Kurzstücke werden von Het Geluid Maastricht inszeniert und in ein abendfüllendes Musiktheater gesetzt. Mit den Neuen Vocalsolisten Stuttgart und dem Ensemble PHACE stehen hierfür zwei international renommierte KünstlerInnen-Kollektive bereit.
PROGRAMM
Yiran Zhao: THE SINGLE DAY (Arbeitstitel)*
für Mezzosopran und drei InstrumenteUA
„Ich möchte einladen, mit größerer Sorgfalt zu überdenken, was wir zu kennen glauben und was dabei die eigentliche Wirklichkeit der Beziehung zwischen uns und unserer Umgebung ist.“(Yiran Zhao)
Natalia Domínguez Rangel: The Invisible
für Tenor, Bass, Perkussion, Synthesizer and ElektronikUA
„Politische Macht wird auf den Einzelnen so ausgeübt, dass er die Gesetze und Regeln selbst befolgen muss – zumeist ohne Gewaltanwendung. Ich mag diese Idee der Unsichtbarkeit. Eine zugrunde liegende Kraft, unsichtbar und effektiv (gut oder schlecht).“
(Natalia Domínguez Rangel)
Øyvind Mæland: Part of the Job
für vier Stimmen, Klarinette und SchlagzeugUA
„Beunruhigend finde ich, inwieweit Menschen tatsächlich Gewohnheitstiere sind: Heute mit all dem erworbenen Wissen über die menschliche Psychologie, die Ursachen des Klimawandels und sozialer Ungleichheit … selbst die gut ausgebildeten Leute unter uns, sind Teil dieser Spirale.“ (Øyvind Mæland)
Malte Giesen: white border
für drei Männerstimmen, drei Instrumente und ElektronikUA
„Mich interessieren Rahmen, Rahmungen, Kontexte, Framing – im Spezielleren die Vermitteltheit jedweder Kommunikation.“ (Malte Giesen)
Kompositionsauftrag der Musiktheatertage Wien finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Stückdauer: 75 Minuten, keine Pause – In englischer Sprache mit deutschen Untertiteln