Music Theatre

Das Leben am Rande der Milchstraße

A sitcom-opera in seven episodes
by Bernhard Gander

Commissioned by WIEN MODERN, Wiener Konzerthaus and Bregenzer Festspiele.

A production by PHACE and WIEN MODERN, in co-production with Bregenzer Festspiele and the Wiener Konzerthaus.

 

WIEN MODERN
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal
31.10.2015 Premiere Episode 1-3
6.11.2015 Premiere Episode 4-6
21.11 Premiere Episode 7

 

 

 

MUSIC

Bernhard Gander

LIBRETTO

Johannes Heide, Christa Salchner

CONDUCTOR

Simeon Pironkoff

DIRECTOR

Nicola Raab

Set and costume designer

Alexandra Burgstaller

make up

Viola Stockinger

Lighting design

Thomas Jelinek

Sound director

Alfred Reiter

Singers

Benjamin Appl, Leo (Bariton)
Nicholas Isherwood, Jürgen (Bass)
Theresa Dlouhy, Imogen (Sopran)
Anna Clare Hauf, Donatella (Mezzo-Sopran)
Bernhard Landauer, Kevin (Countertenor)
Bibiana Nwobilo, Yumi (Sopran)

PHACE

Reinhold Brunner, contrabass clarinet (1-3, 7)
Donna Louise Molinari, contrabass clarinet (4-6)
Joel Diegert, saxophone
Yaron Deutsch, electric guitar
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristasova, violin/viola (1-3)
Rafal Zalech, violin/viola (4-6)
Petra Ackermann, violin/viola (7)
Roland Schueler, cello (1-3)
Barbara Riccabona, cello (4-7)
Maximilian Ölz, double bass (1-3, 7)
Alexandra Dienz (4-6)

and

Marie Jacquot, assistant to the conductor
Louise Linsenbolz, assistant to the stage director
Theresa Höller, assistant to the set designer
Benjamin McQuade, répétiteur (1-3, 7)
Petra Giacalone, répétiteur (4-6)

Die Produktion Das Leben am Rande der Milchstraße stellt ein besonderes und eigenwilliges Projekt dar, das zwischen Oper und „skurriler“ Sitcom angesiedelt ist. Äußeres strukturelles Format ist die Sitcom, Guckkastenprinzip und die Couch als das wichtigste Requisit des Bühnenbildes.

 

Die Lebenswelt des Individuums darf heute nicht mehr als für sich existente Monade betrachtet werden: In einer globalen und globalisierten Welt sind wir jederzeit erreichbar, ortbar, überprüfbar. Die virtuelle Vernetzung von privatem und öffentlichem Raum ist beinahe omnipräsente Realität geworden. Solchermaßen sind Film und Fernsehen nicht nur als narratives und stilistisch prägendes Medium, sondern auch als Begleiter unseres Alltags – in Form von Smartphones oder Tablets – aus der heutigen Gebrauchswelt nicht mehr wegzudenken. Der Screen selbst wird zum Geschichtenerzähler, oft sogar zum Verursacher, aber auch zum Bewältigter von Konflikten, zu einem Identifikationsobjekt, zum sozialen Gewissen, Lebensberater, zu einem Dorfplatz, einer Schaubude, einem Zirkus und einem Newsdrama zugleich.

Das Zusammenführen des Massenmediums Film/TV mit zeitgenössischer Musik, deren Liaison nicht selten unentdeckt bleibt, fördert – wenn auch meist unbewusst – deren Akzeptanz bei einem Neuer Musik sonst eher skeptisch begegnenden Publikum. Darüber hinaus wird mit der von WIEN MODERN in Auftrag gegebenen Sitcom-Oper «Das Leben am Rande der Milchstraße» mit der Musik von Bernhard Gander der Versuch unternommen, zeitgenössisches Musiktheater mit dem gegenwärtig wohl beliebtesten Format des Mediums Film/TV in Verbindung zu bringen. Solchermaßen können gesellschaftspolitische Frage- und Problemstellungen mittels des Formats «Sitcom» auf humoristische Weise thematisiert und beleuchtet werden. So sind es bei «Das Leben am Rande der Milchstraße» die sich rasant veränderten Bedingungen unsere Arbeitswelt, die den Rahmen der im Kern durchaus auch als Familiengeschichte konzipierten Sitcom bilden. Schlagworte wie Optimierung, Flexibilität, Rentabilität und Effizienzsteigerung gehören zum fixen Repertoire der modernen Bürowelt. Die Verbindung von Arbeits- und Lebenswelt zu einem einzigen Raum, einer Bühne, einer Kantine, ja, wenn man so will einem Sofa, ist paradigmatisch für die Zeit, in der wir leben und arbeiten. Auf dem Sofa der Sitcom-Oper «Das Leben am Rande der Milchstraße» werden Bürokratie, Beamtentum, die Zukunft der Arbeit und die Zukunft der Zukunft beleuchtet.

Das EBF, European Bureau for Future, mit seinem Sitz in Österreich (Klosterneuburg, Milchstraße 142a) ist eine international vernetzte Denkfabrik. Im Rahmen der durch die Wirtschaftskrise verursachten Einsparungsmaßnahmen wird das Büro einer umfassenden Evaluierung unterzogen. Zur Überprüfung der Effizienz beauftragt Brüssel einen seiner besten Agenten, Leo Maria Bloom, der die neue Generation der Beamten verkörpert. Dieser hat im Vorfeld durch Recherchen herausgefunden, dass der Leiter des EBF, ein gewisser Jürgen Oder, sein biologischer Vater ist. Bloom malt sich bereits aus, wie er einerseits das Büro auf Vordermann bringt, andererseits seinen Vater kennenlernt und somit die in seinem Leben schon lange wahrgenommene Leere füllt. Die Konstellationen der einzelnen Figuren bilden das Gerüst für die Wechselwirkung zwischen Sitcom und Musik. Das musikalische Spektrum ist dabei jenseits der klassischen Kategorien wie etwa Filmmusik und Video zu finden; es wird gezielt der Versuch unternommen, dem Format Oper/Musiktheater im Zusammenwirken mit der Regie einen neuen, originellen Impuls zu verleihen.

DER KOMPONIST BERNHARD GANDER
Angetan von den tiefen Klängen des klassischen Instrumentariums, durchmischt mit dem scheinbar «Unschönen» der Gegenwart bringt der gebürtige Osttiroler Bernhard Gander mit seinen Kompositionen den zeitgenössischen Elfenbeinturm zum Erbeben. Rechts und links zieren Skelette und Totenköpfe seine Unterarme, die seine seit der Jugend vorherrschende Leidenschaft zur Musik des Heavy Metals kaum noch zu verbergen vermögen. Selbst zur Preisverleihung des Ernst Krenek Preises der Stadt Wien erschien er mit einem T-Shirt der Death Metal Band «Cannibal Corpse».
Wie viele Komponisten seiner Generation wurde auch Bernhard Gander mit unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen sozialisiert. Von Beginn an zeugen seine Kompositionen von dem Versuch, die Grenzen und Gegensätze zwischen Klassik und Pop zu überschreiten. Als ehemaliges Mitglied einer Rockgruppe verarbeitet er – auch der Maxime John Cages verpflichtet: «Jedes Geräusch ist Musik» – in seinen Werken alle nur möglichen Arten musikalischen Materials, entzieht es jedoch, sei es auf Grund komplexer Strukturen oder jede Erwartungshaltung unterlaufender Instrumentation, jeglicher eindeutiger Zuordnung. Das Harte, Fremde, Unerwartete und Unbekannte finden Eingang in die Kompositionsweise des Komponisten, wobei er nie an der Oberfläche des Materials verweilt. Struktur und Form werden im Zuge des Komponierens mehrmals verändert, niemals bleibt es bei der bloßen Adaption fremder Klangmaterialien.
Nach Quartetten, Ensemblestücken und Orchesterwerken reizte den Komponisten bereits seit längerem der Gedanke, eine Oper zu komponieren. Die Vereinigung von Text, Bühne und Musik zu einer spannenden und funktionierenden Story schien ihm dabei besonders verlockend. Seine Inspiration gewinnt der Komponist seitjeher aus den verschiedenen Bereichen des Alltagslebens und der Alltagskultur. So lassen sich in seinen Werken Geräusche aus dem Tierreich und Klangkulissen von Vorführungen der Modebranche finden. Musikalisch thematisiert werden bekannte Comicfiguren, aber auch menschliche Charakterschwächen. So mag es kaum mehr verwundern, dass WIEN MODERN den Sitcom-Junkie Bernhard Gander, der gesellschaftspolitische Fragen des Heute auf humoristische Art und Weise in Einklang mit der Musik der Gegenwart bringt, mit der Sitcom-Oper «Das Leben am Rande der Milchstraße» beauftragte. Hingebungsvolle, «seriöse» Konzertsaalatmosphäre, ausgelassener Discosound, dröhnender Industriemaschinenlärm, unüberhörbare Assoziationen an populäre Film- oder TV-Serien erlauben dem Zuhörer, in den Gesamtkosmos zeitgenössischen Musikgeschehens zu tauchen und Musikgeschichte in ihrer heutigen, fast unüberschaubaren Vielfalt zu erleben.

 

BIOGRAFIE
geboren 1969 in Lienz, Osttirol | Studium: Klavier, Tonsatz und Dirigieren am Tiroler Landeskonservatorium und Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz bei Beat Furrer | Studienaufenthalte am Studio UPIC in Paris bei Julio Estrada und Curtis Roads und am Schweizerischen Zentrum für Computermusik in Zürich | Auszeichnungen und Preise: Musikförderungspreis der Stadt Wien, Erste Bank-Kompositionspreis, Ernst Krenek Preis und das Österreichische Staatsstipendium | Aufführungen und Aufträge von Klangforum Wien, Ensemble Modern, Ensemble Intercontemporain, Wiener Konzerthaus, steirischer herbst, ORF, Klangspuren, Donaueschinger Musiktage, Wiener Festwochen, musica strassbourg, wittener tage für neue kammermusik, biennale münchen und Neue Vocalsolisten

Event Dates

August 2014
  • Date
    Project
    Location
  • 01.Aug.2014 19:30

    Das Leben am Rande der Milchstraße

    Bregenzer Festspiele

    A sitcom-opera in seven episodes
    by Bernhard Gander

    Die Produktion Das Leben am Rande der Milchstraße stellt ein besonderes und eigenwilliges Projekt dar, das zwischen Oper und „skurriler“ Sitcom angesiedelt ist. Äußeres strukturelles Format ist die Sitcom, Guckkastenprinzip und die Couch als das wichtigste Requisit des Bühnenbildes.

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  • 03.Aug.2014 19:30

    Das Leben am Rande der Milchstraße

    Bregenzer Festspiele

    A sitcom-opera in seven episodes
    by Bernhard Gander

    Die Produktion Das Leben am Rande der Milchstraße stellt ein besonderes und eigenwilliges Projekt dar, das zwischen Oper und „skurriler“ Sitcom angesiedelt ist. Äußeres strukturelles Format ist die Sitcom, Guckkastenprinzip und die Couch als das wichtigste Requisit des Bühnenbildes.

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October 2014
  • Date
    Project
    Location
  • 31.Oct.2014 19:30

    Das Leben am Rande der Milchstraße

    Vienna, Wien Modern / Wiener Konzerthaus

    A sitcom-opera in seven episodes
    by Bernhard Gander

    Die Produktion Das Leben am Rande der Milchstraße stellt ein besonderes und eigenwilliges Projekt dar, das zwischen Oper und „skurriler“ Sitcom angesiedelt ist. Äußeres strukturelles Format ist die Sitcom, Guckkastenprinzip und die Couch als das wichtigste Requisit des Bühnenbildes.

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November 2014
  • Date
    Project
    Location
  • 01.Nov.2014 19:30

    Das Leben am Rande der Milchstraße

    Vienna, Wien Modern / Wiener Konzerthaus

    A sitcom-opera in seven episodes
    by Bernhard Gander

    Die Produktion Das Leben am Rande der Milchstraße stellt ein besonderes und eigenwilliges Projekt dar, das zwischen Oper und „skurriler“ Sitcom angesiedelt ist. Äußeres strukturelles Format ist die Sitcom, Guckkastenprinzip und die Couch als das wichtigste Requisit des Bühnenbildes.

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  • 07.Nov.2014 19:30

    Das Leben am Rande der Milchstraße

    Vienna, Wien Modern / Wiener Konzerthaus

    A sitcom-opera in seven episodes
    by Bernhard Gander

    Die Produktion Das Leben am Rande der Milchstraße stellt ein besonderes und eigenwilliges Projekt dar, das zwischen Oper und „skurriler“ Sitcom angesiedelt ist. Äußeres strukturelles Format ist die Sitcom, Guckkastenprinzip und die Couch als das wichtigste Requisit des Bühnenbildes.

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  • 08.Nov.2014 19:30

    Das Leben am Rande der Milchstraße

    Vienna, Wien Modern / Wiener Konzerthaus

    A sitcom-opera in seven episodes
    by Bernhard Gander

    Die Produktion Das Leben am Rande der Milchstraße stellt ein besonderes und eigenwilliges Projekt dar, das zwischen Oper und „skurriler“ Sitcom angesiedelt ist. Äußeres strukturelles Format ist die Sitcom, Guckkastenprinzip und die Couch als das wichtigste Requisit des Bühnenbildes.

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  • 21.Nov.2014 19:30

    Das Leben am Rande der Milchstraße

    Vienna, Wien Modern / Wiener Konzerthaus

    A sitcom-opera in seven episodes
    by Bernhard Gander

    Die Produktion Das Leben am Rande der Milchstraße stellt ein besonderes und eigenwilliges Projekt dar, das zwischen Oper und „skurriler“ Sitcom angesiedelt ist. Äußeres strukturelles Format ist die Sitcom, Guckkastenprinzip und die Couch als das wichtigste Requisit des Bühnenbildes.

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